Der Science-Fiction-Realitätsabgleich (TS001)

Wie gestern schon einmal gesagt, mussten wir die geplante Folge der Collaborativerockers leider auf nächste Woche Sonntag verschieben. Den geplanten Sendeplatz auf moepmoep.org wollte ich aber nicht ungenutzt verstreichen lassen und habe sehr kurzfristig und ohne große Vorbereitung einfach die Pilotfolge für den hier schon einmal angekündigten neuen Podcast aufgenommen. Glücklicherweise musste ich nicht allein senden, sondern konnte auf @riotburnz “zurückgreifen, der sich dankbarerweise nicht minder kurzfristig bereiterklärt hat bei dem Experiment mitzuwirken. Und so haben wir ein Thema aufgegriffen, über das wir ohnehin etwas machen wollten, nämlich den Abgleich von Science-Fiction und Realität. Wie schon die Space-Fiction-Folge bei den CR gezeigt hat, ist das Thema extrem umfangreich und an der einen oder anderen Stelle haben wir uns dank der nahezu nicht vorhandenen Vorbereitungszeit vielleicht auch etwas um Kopf und Kragen geredet. Sei’s drum. Ich denke uns hat’s Spaß gemacht und ich hoffe auch Ihr könnt dem Ganzen etwas abgewinnen. Viel Spaß!

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Hier ein kurzer Themenüberblick:

Bild: Adjusting Time Circuits on my iPhone by JD Hancock on flickr.com

biohacking diy: transhumane form

letztes jahr berichtete ich ja schon einmal über biohacking im zusammenhang mit diy (do it yourself). am 30.12. bin ich dann bei wired.com auf einen lesenswerten artikel über lepht anonym gestossen, eine „biohackerin“, die sich selbst chips und sensoren unter die haut operiert und somit diy par excellence betreibt ist:

anonym is a biohacker, a woman who has spent the last several years learning how to extend her own senses by putting tiny magnets and other electronic devices under her own skin, allowing her to feel electromagnetic fields, or — if her latest project works — even magnetic north. since doctors won’t help her, she does it in her own apartment, sterilizing her equipment (needles, scalpels, vegetable peelers) with vodka. good anesthetic is largely impossible to buy, so she screams a little, and sometimes passes out. but it’s worth it, for what’s on the other side. (quelle)

lepht anonym bloggt über ihre erfahrungen und hat beim 27. chaos communication congress (27c3) einen vortrag gehalten, den man sich übrigens auch noch im video herunterladen bzw. anschauen kann.

this is diy transhumanism, the fringe of a movement that itself lies well outside the mainstream of philosophy, ethics, technology and science. (quelle)

auf youtube gibt’s eine kurze einführung in den transhumanismus:

the mediator between brain and hands must be the heart…

metropolis – neben seinen vielen Bedeutungen vor allem bekannt als filmisches und musikalisches epos vom großen fritz lang. das werk inspirierte viele weitere künstler zu ihren eigenen arbeiten. der comic-künstler m.w.kaluta hat das buch illustriert.

hier gibt es mehr davon.

roboter sind riskant…vielleicht…wenn ja, was tun?

gegen mordende, oder zumindest amoklaufende roboter versichern? ist das eine passable lösung zur absicherung gegen “aus den fugen geratene technologie”, wie dieser klassiker des old-glory-insurance-werbespots mit Sam Waterstone suggeriert?

via youtube

oder sind asimov‘s robotergesetze genügend, um einen solchen rahmen an sicherheit zu schaffen in dem wir uns unbedenklich mit robotern gemeinsam bewegen können?

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

die schwäche dieser gesetze dürfte in der art ihrer fomulierung liegen, die offensichtlich sprachlich erfolgt ist. sind aber künstliche intelligenzen in der lage einen zugang zu dieser art von codierung zu erlangen, der so garantiert, dass sie daraus auch handlungsvorgaben ableiten?

oder ist es die überwachung der robotik-wissenschaftler untereinander, sozusagen das “open-source auf die finger schauen” damit kein stück schadhafter coder verwendung findet?

am ende bleibt uns womöglich doch nur die versicherung gegen roboter außer kontrolle?

dieser blogpost ist noch nicht zu ende gedacht…

is there a god?

ich weiß nicht wie lange sich die menschen diese frage schon stellen. ich habe oft schon einmal das gefühl gehabt, dass in der breitengesellschaftlichen wahrnehmung der modernen wissenschaften und auch der science-fiction gern einmal davon ausgegangen wird, dass wir uns die antwort (oder ein indiz zur beantwortung) zu dieser frage unter zuhilfenahme der durch unseren fortschritt ermöglichten technologien erarbeiten können (stichwort supercomputer). hierzu eine kurzgeschichte:

Dwar Ev ceremoniously soldered the final connection with gold. The eyes of a dozen television cameras watched him and the subether bore through the universe a dozen pictures of what he was doing.

He straightened and nodded to Dwar Reyn, then moved to a position beside the switch that would complete the contact when he threw it. The switch that would connect, all at once, all of the monster computing machines of all the populated planets in the universe–ninety-six billion planets–into the supercircuit that would connect them all into the one supercalculator, one cybernetics machine that would combine all the knowledge of all the galaxies.

Dwar Reyn spoke briefly to the watching and listening trillions. Then, after a moment’s silence, he said, “Now, Dwar Ev.”

Dwar Ev threw the switch. There was a mighty hum, the surge of power from ninety-six billion planets. Lights flashed and quieted along the miles-long panel.

Dwar Ev stepped back and drew a deep breath. “The honor of asking the first question is yours, Dwar Reyn.”

“Thank you,” said Dwar Reyn. “It shall be a question that no single cybernetics machine has been able to answer.”

He turned to face the machine. “Is there a God?”

The mighty voice answered without hesitation, without the clicking of single relay.

“Yes, now there is a God.”

Sudden fear flashed on the face of Dwar Ev. He leaped to grab the switch.

A bolt of lightning from the cloudless sky struck him down and fused the switch shut.

quelle: technology and future

quelle der quelle: angels and spaceships by frederic brown

vorschau: ein isolierter Punkt ungewöhnlichen Verhaltens

in vorbereitung des nächsten posts an dieser stelle – mit dem ich leider nicht so vorankomme wie ich es gern hätte – gibt es erst einmal einen kleinen vorgeschmack, worum es im nächsten beitrag gehen wird:  singularität.

zum video:

charlie kam has written and recorded a humorous singularitarian version of gilbert & sullivan’s “i am the very model of a modern major general,” from the Gilbert & Sullivan opera, “the pirates of penzance.”

der blogpost zum eigentlichen thema folgt dann in kürze…